Bundesärztekammer fordert radikales Verbot von privatem Silvester-Feuerwerk

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Eine Gruppe von Menschen, einige in Kostümen, versammelte sich vor einem Gebäude mit sichtbarer Beschriftung und Türen, mit einer Box und einem Feuerlöscher in der Nähe.

Arztpräsident Reinhardt fordert Feuerwerksverbot zum Schutz der Bevölkerung - Bundesärztekammer fordert radikales Verbot von privatem Silvester-Feuerwerk

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, fordert ein vollständiges Verbot von privatem 'Feuerwerk' an Silvester. Er warnt, dass unkontrollierte 'Böller' und Raketen jährlich schwere Verletzungen verursachen, schutzbedürftige Gruppen verängstigen und das Gesundheitssystem mit hohen Kosten belasten. Seine Forderung wird von einem breiten Bündnis unterstützt – darunter Polizeigewerkschaften, Umweltschutzorganisationen und Gesundheitsverbände –, das sich unter dem Hashtag #BöllerCiao für ein Verbot einsetzt. Trotz wachsender öffentlicher Zustimmung konnten sich die Innenminister der Länder bisher jedoch nicht auf eine einheitliche Lösung verständigen. Jedes Jahr führen private 'Feuerwerke' zu schweren Verletzungen, von Augenverletzungen und Verbrennungen bis hin zu akustischen Traumata, besonders bei Kindern. Die gesetzlichen Krankenkassen geben Millionen für die Behandlung dieser vermeidbaren Fälle aus. Reinhardt wies zudem auf die psychischen Folgen hin: Plötzliche Explosionen können bei Kriegsflüchtlingen, darunter viele aus der Ukraine und Syrien, Panikattacken auslösen. Doch nicht nur Verletzungen sind ein Problem. Immer wieder werden 'Böller' als Waffen gegen Rettungskräfte eingesetzt. Polizei, Feuerwehrleute und Sanitäter werden während der Feierlichkeiten gezielt angegriffen. Auch die Umwelt leidet unter den kurzlebigen Spektakeln, die enorme Mengen an Müll und CO₂-Emissionen verursachen. Während Reinhardt professionell organisierte öffentliche 'Feuerwerke' in kontrollierten Zonen befürwortet, pocht er auf ein Ende des privaten 'Abbrennens'. Seine Position deckt sich mit der von Verbänden wie dem NABU, Polizeigewerkschaften und 60 Prozent der Befürworter in Umfragen. In einigen Regionen, etwa in Niedersachsen, setzen sich lokale Grüne wie Nadja Weippert für kommunale Beschränkungen ein. Doch eine jüngste Innenministerkonferenz in Bremen endete ohne Einigung auf bundesweite Maßnahmen. Die Debatte um privates 'Feuerwerk' dreht sich nun um die Abwägung zwischen Tradition, öffentlicher Sicherheit und Umweltschutz. Angesichts der jährlichen Belastungen durch Behandlungskosten, Verletzungen und Angriffe auf Einsatzkräfte spiegelt Reinhardts Vorschlag eine breite Forderung nach Veränderung wider. Ohne Einigung zwischen Bund und Ländern bleibt ein Verbot jedoch vorerst ungewiss.