Braunschweigs Klinikum kämpft um Überleben: 73 Millionen Euro Defizit gefährden Versorgung

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Ein Schwarz-Weiß-Bild einer belebten MarktSzene mit Gruppen von Menschen, die gehen und stehen, Geschäften mit hängenden Kleidern, Gebäuden mit Fenstern, einem Eimer und einem Namensschild, mit einem Wasserzeichen in der rechten oberen Ecke.

Braunschweig Mayor demands special funds for clinic - Braunschweigs Klinikum kämpft um Überleben: 73 Millionen Euro Defizit gefährden Versorgung

Städtisches Klinikum Braunschweig: Größtes Krankenhaus Niedersachsens kämpft mit finanziellen Problemen

Das Städtische Klinikum Braunschweig, das größte Krankenhaus seiner Art in Niedersachsen, ringt mit massiven finanziellen Schwierigkeiten. Mit 1,2 Millionen Menschen, die auf seine hochspezialisierte medizinische Versorgung angewiesen sind, kann die Stadt die wachsenden Defizite kaum noch stemmen – allein im vergangenen Jahr betrug das Minus 73 Millionen Euro. Nun fordern lokale Verantwortliche die Landesregierung zu sofortigen finanziellen Hilfen auf.

Die Krise des Klinikums fällt in eine Phase, in der das Land die Gesundheitsversorgung in regionale Netzwerke umstrukturiert, die jeweils von einem Maximalversorger getragen werden. Die Braunschweiger Einrichtung, die in Größe und Bedeutung mit der Medizinischen Hochschule Hannover vergleichbar ist, fungiert als zentraler Anker für hochkomplexe Behandlungen. Anders als die Universitätskliniken in Hannover und Göttingen erhält sie jedoch keine vergleichbare Landesförderung.

Oberbürgermeister Thorsten Kornblum hat die Einrichtung eines Sonderfonds gefordert und betont, die Stadt könne die finanzielle Last nicht länger allein tragen. Er kritisiert die ungleiche Verteilung der Landesmittel, bei der Milliarden in die Universitätsmedizin fließen, während das kommunale Klinikum in Braunschweig unterfinanziert bleibt. Kornblum drängt das Land, entweder die direkte Finanzverantwortung zu übernehmen oder zumindest substantielle kurzfristige Unterstützung zu leisten.

Seine Forderungen stoßen auf breite Unterstützung. Sowohl Katrin Stary, Leiterin der Abteilung Gesundheit und Prävention im Niedersächsischen Sozialministerium, als auch Christian Schuchardt, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, setzen sich für eine gerechtere Finanzierung ein. Ohne schnelles Handeln, so die Warnung, sei die Aufrechterhaltung des aktuellen Versorgungsniveaus gefährdet.

Die Stadt hat im vergangenen Jahr bereits ein Defizit von 73 Millionen Euro für das Klinikum ausgeglichen – eine Belastung, die nach Angaben der Verantwortlichen auf Dauer nicht tragbar ist. Sollte das Land keine finanziellen Hilfen bereitstellen, könnte Braunschweigs Rolle als zentraler Gesundheitsversorger ins Wanken geraten. Die anstehenden Verhandlungen über die Förderung werden entscheiden, ob das Krankenhaus seine 1,2 Millionen Patientinnen und Patienten auch künftig ohne Einschränkungen versorgen kann.