Deutschland diskutiert längere Grünphasen für Fußgängerampeln

Admin User
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Menschen überqueren eine Zebrastreifen, während Autos in der linken oberen Ecke zu sehen sind.

Sachsen plant keine längeren Grünphasen an Fußgängerampeln - Deutschland diskutiert längere Grünphasen für Fußgängerampeln

Die Diskussion über die optimale Dauer von Fußgängergrün dreht sich dabei vor allem um die Frage, welche Gehgeschwindigkeit zugrunde gelegt werden soll. In Sachsen hatte die Regierung 2023 vorgeschlagen, die Schaltzeiten für Fußgängerampeln auf eine Gehgeschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde auszurichten – ein Vorstoß, der die Debatte um längere Grünphasen für Fußgänger neu entfachte. Das Verkehrsministerium in Magdeburg plant jedoch keine pauschale Verlängerung, lässt aber Einzelfallanpassungen zu. Der innenpolitische Experte der SPD, Rüdiger Erben, kritisierte, dass die bisher angenommene Geschwindigkeit von 1,2 Metern pro Sekunde für viele ältere Fußgänger zu schnell sei. Die grüne Politikerin Cornelia Lüddemann unterstützte diese Position und forderte, die Ampelschaltungen an einer langsameren Gehgeschwindigkeit auszurichten. Eine generelle Verlängerung der Grünphasen berge jedoch Risiken: Bei längeren Wartezeiten sinke die Akzeptanz der Rotphase, was zu mehr Verkehrsverstößen und damit zu einer Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit führen könne. Lüddemann wies zudem auf die Gefahren für besonders schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Menschen mit Behinderungen oder Eltern mit Kinderwagen hin, die durch zu kurze Grünphasen entstehen. In Sachsen gibt es derzeit keine Pläne, die Grünphasen für Fußgänger an Zebrastreifen generell zu verlängern. Der Seniorenbeirat Sachsen-Anhalts will sich hingegen für landesweite Anpassungen der Ampelschaltzeiten einsetzen. Während Deutschland über den Einsatz von Kamerasystemen zur dynamischen Steuerung von Fußgängerampeln nachdenkt, bleiben technische und rechtliche Herausforderungen bestehen. Die Diskussion über die richtige Gehgeschwindigkeit als Berechnungsgrundlage hat direkte Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit und den Schutz vulnerabler Gruppen. Die Verantwortlichen stehen vor der Aufgabe, eine Balance zu finden – zwischen effizientem Verkehrsfluss und der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.