Ex-Mercedes-Ingenieur nutzt Duschabwasser als nachhaltige Energiequelle für deutsche Haushalte

Ex-Mercedes-Ingenieur nutzt Duschabwasser als nachhaltige Energiequelle für deutsche Haushalte

Ein ehemaliger Mercedes-Benz-Ingenieur hat sich der nachhaltigen Energiegewinnung zugewandt, indem er ein Unternehmen gründete, das Wärme aus Abwasser von Duschen zurückgewinnt. Steffen Nittbaur, der mehr als 25 Jahre beim Automobilhersteller tätig war, gründete 2021 gemeinsam mit seinem Sohn Valentin die Unocconi GmbH. Ihr Ziel: eine wenig bekannte, aber hoch effiziente Energiesparmethode in deutschen Haushalten etablieren.

Steffen Nittbaur verließ Mercedes-Benz 2021 nach Annahme eines Sozialplans. Anschließend erwarb er einen Masterabschluss in Umweltwissenschaften, bevor er sich mit seinem Sohn zusammentat, um die Unocconi GmbH in Filderstadt ins Leben zu rufen. Das Unternehmen spezialisiert sich auf dezentrale Wärmerückgewinnung aus Duschabwasser – eine Technologie, die in Teilen Europas bereits verbreitet ist, in Deutschland jedoch kaum genutzt wird.

Regulatorische Hürden haben die Verbreitung in Deutschland bisher gebremst, obwohl das Potenzial groß ist. Dezentrale Wärmerückgewinnung gilt als eine der effektivsten Methoden, um den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken – ein Sektor, der durch steigende Energiekosten und strengere EU-Emissionsvorgaben unter wachsendem Druck steht. Valentin Nittbaur, der über einen doppelten Abschluss in Betriebswirtschaft verfügt, arbeitete zunächst im Vertrieb von Werkzeugmaschinen, bevor er 2025 vollzeitig zu Unocconi stieß. Unterstützung erhält das Unternehmen von GUTcert, einer Zertifizierungsstelle mit Erfahrung in erneuerbaren Energiesystemen. Dessen Fachwissen half, zentrale Hindernisse bei der Zertifizierung von Warmwasserspeichertechnologien in Deutschland zu überwinden.

Nun will die Unocconi GmbH die Wärmerückgewinnung aus Duschwasser zum Standard in deutschen Gebäuden machen. Angesichts der wachsenden Bedeutung von Energieeffizienz könnte die Technologie eine bedeutende Rolle spielen. Mit nachlassenden regulatorischen Herausforderungen könnte die Lösung des Unternehmens bald einen größeren Markt erreichen.