Geheimnisvolle Narrenverfassung: Warum Mainz’ Karneval mehr als nur Feiern ist

Geheimnisvolle Narrenverfassung: Warum Mainz’ Karneval mehr als nur Feiern ist
Die überarbeitete Ausgabe der Narrenverfassung erschien im Oktober 2023 – der oder die Verfasserin bleibt bis heute unbekannt. Das Dokument, das im Mittelpunkt des Mainzer Karnevals steht, legt die Rechte und Pflichten der Teilnehmer fest, die hier als "Narren" bezeichnet werden.
Die Narrenverfassung umfasst elf Artikel – eine Zahl, die im Karneval eine besondere Symbolik trägt: Sie steht für Anarchie, Magie und den Teufel und spiegelt damit den subversiven Charakter der Narren wider. Der erste Artikel erklärt die unantastbare Würde eines jeden Narren.
Artikel 2 garantiert die Gleichheit aller Narren, unabhängig von ihrer Rolle im Festgeschehen. Artikel 5 unterstellt alle Teilnehmer der Autorität des Karnevalsprinzen, der im Namen von "Gott Jokus" regiert. Die Verfassung wurde am 11. November um 11:11 Uhr verkündet – ein Datum und eine Uhrzeit von großer Bedeutung im Mainzer Karneval, die für Einheit und gemeinschaftliches Handeln stehen.
Die Wurzeln des Mainzer Karnevals reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die Kämpfe für Freiheit und Menschenrechte von der Französischen Revolution inspiriert wurden. Artikel 3 betont die Freiheit eines jeden Narren, macht aber deutlich, dass diese dort endet, wo die Freiheit eines anderen beginnt. Artikel 4 ermutigt die Narren, ihre Freude im gemeinsamen Erleben und nicht allein im Alkohol zu finden. Artikel 6 schreibt vor, dass alle in Mainz Geborenen und Bewohner während der Karnevalstage Kostüme tragen und sich dem Treiben hingeben müssen. Die Verfassung unterstreicht zudem die Meinungsfreiheit, eine Tradition, die als Narrenfreiheit bekannt ist.
Die überarbeitete Narrenverfassung von 2023 bewahrt die Prinzipien von Freiheit, Gleichheit und Zusammenhalt, die den Mainzer Karneval seit Jahrhunderten prägen. Trotz der Anonymität des Autors oder der Autorin steht der Geist des Dokuments ganz in der Tradition des historischen Kampfes für Menschenrechte – und der feierlichen Verherrlichung der Narrheit.

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