Hamburgs S-Bahn-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Altona scheitert an Planungschaos

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Ein Zug fährt durch einen Tunnel mit Gebäuden im Hintergrund.

Planung eines entscheidenden neuen S-Bahn-Tunnels in Hamburg stockt - Hamburgs S-Bahn-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Altona scheitert an Planungschaos

Hamburgs geplanter S-Bahn-Tunnel zwischen Hauptbahnhof und Altona liegt auf Eis

Das Vorhaben, das die Entlastung der stark frequentierten Verbindungsbahn bringen sollte, steckt in einer Sackgasse: Weder Route, Finanzierung noch Bundeshilfe sind in Sicht. Kritiker sprechen von einem Debakel der Infrastrukturplanung.

Der Tunnel sollte zwei der am stärksten genutzten Gleise der Verbindungsbahn freimachen, um den Fern- und Regionalverkehr zu beschleunigen. Doch bereits der Bau des neuen Bahnhofs Altona am Diebsteich verzögert sich um zwei Jahre – die Inbetriebnahme ist nun frühestens für Ende 2029 vorgesehen.

Die als Durchgangsbahnhof konzipierte Station am Diebsteich, die den alten Kopfbahnhof Altona ersetzen soll, wird seit Juli 2021 errichtet. Doch die Planung des Tunnels kollidierte mit den Arbeiten an der Hauptverkehrsebene des Bahnhofs, was zu weiteren Verzögerungen führte. Gleichzeitig fehlt bis heute der Auftrag für eine längst angekündigte Bundesstudie zur Hamburger Bahnknoten-Problematik.

Laut Antwort der Stadt auf eine parlamentarische Anfrage gibt es derzeit „keine erkennbaren Fortschritte“ bei der Tunnelplanung. Dennis Thering, Fraktionsvorsitzender der CDU, kritisierte die Untätigkeit scharf: Es sei „unverständlich“, dass noch nicht einmal eine bevorzugte Trassenführung feststehe. Zudem seien Finanzierung und notwendige Gutachten weiterhin ungeklärt.

Der Senat verweist die Verantwortung für die Finanzierung an den Bund – doch aus Berlin gibt es bisher keine Zusage. Thering bezeichnete die Situation als symptomatisch für die „generellen Schwächen der rot-grünen Infrastrukturpolitik“.

Ohne gesicherte Mittel, ohne festgelegte Route und ohne laufende Bundesuntersuchung bleibt der S-Bahn-Tunnel vorerst blockiert. Die Verzögerungen werden weitere Modernisierungen des Hamburger Schienennetzes hinauszögern. Die Stadt muss damit weiter mit Überlastungen auf der Verbindungsbahn leben – eine Lösung ist nicht in Sicht.