Kretschmer fordert Bürgerentscheid über allgemeinen Pflichtdienst für Männer und Frauen

Kretschmer fordert Bürgerentscheid über allgemeinen Pflichtdienst für Männer und Frauen

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich kritisch zur geplanten Bundesregelung für einen nationalen Dienst geäußert. Er forderte eine breitere öffentliche Debatte über das Vorhaben und schlug einen Bürgerentscheid vor, um die gesellschaftliche Akzeptanz für das Projekt zu stärken.

Kretschmer bezeichnete den aktuellen Entwurf als "vertane Chance". Sein eigenes Modell sieht einen zwölfmonatigen Dienst vor, der zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr abgeleistet werden soll. Im Gegensatz zum Bundeskonzept spricht er sich für eine allgemeine Dienstpflicht aus – entweder im militärischen oder zivilen Bereich –, die sowohl junge Männer als auch Frauen betrifft.

Er räumte ein, dass es derzeit keine automatische Mehrheit für die dafür notwendige Grundgesetzänderung gebe. Ein Bürgerentscheid könnte Kretschmer zufolge helfen, diese Unterstützung aufzubauen. 2013 war ein ähnlicher Volksentscheid zur Abschaffung der Wehrpflicht mit 73,2 Prozent der Stimmen in Deutschland gescheitert.

Kretschmers Vorschlag eines zwölfmonatigen Pflichtdienstes für Männer und Frauen stößt bei der Bundesregierung auf Kritik. Er ist jedoch überzeugt, dass ein Bürgerentscheid die nötige gesellschaftliche Rückendeckung für seine Vision eines nationalen Dienstes schaffen könnte.