Scholz’ Kanzleichef fordert radikale Gesundheitsreform mit Hausärzten als Steuerungsinstanz

Admin User
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Ein Krankenhauszimmer mit mehreren Betten, Patienten, Infusionsflaschen auf Ständern und einer Frau mit einer Tasche in der Nähe eines Patienten.

Kostenlos: Leistungen im Gesundheitssystem müssen gekürzt werden - Scholz’ Kanzleichef fordert radikale Gesundheitsreform mit Hausärzten als Steuerungsinstanz

Deutschlands Gesundheitssystem ist das teuerste der Welt – doch die Bevölkerung hat keinen klaren Gesundheitsvorteil gegenüber anderen Ländern. Nun hat Kanzler Olaf Scholz’ Kanzleichef Thorsten Frei zu umfassenden Reformen aufgerufen, um die Kosten zu senken und die Effizienz zu steigern. Seine Vorschläge umfassen Kürzungen bei Leistungen sowie eine Neuordnung des Zugangs zu Fachärzten.

Frei kritisierte das aktuelle System, in dem Patienten selbst entscheiden können, welche Fachärzte sie aufsuchen. Stattdessen plädierte er dafür, dass Hausärzte – in der Regel Allgemeinmediziner – die Steuerung der Überweisungen übernehmen sollten. Dieser Schritt, so seine Argumentation, würde die Versorgung straffen und unnötige Arzttermine reduzieren.

Zudem warnte er, dass die Pflegeversicherung in den kommenden Jahren zu einer „massiven Herausforderung“ werde. Derzeit erhalten 86 Prozent der Pflegebedürftigen Unterstützung zu Hause. Doch angesichts der alternden Bevölkerung werde sich dieses Verhältnis verschieben und den Druck auf das System erhöhen. Um die steigenden Kosten in den Griff zu bekommen, bestehe Frei darauf, dass bestimmte Leistungen gekürzt werden müssten – ähnlich wie in anderen Ländern. Er räumte ein, dass solche Maßnahmen auf Widerstand stoßen würden, bezeichnete sie aber als unverzichtbar „für das Gemeinwohl“. Sein Appell richtet sich nicht nur an Ärzte, sondern auch an die Bundesregierung, Leistungserbringer und Pflegeeinrichtungen, die gemeinsam Strukturen reformieren und Ausgaben senken müssten.

Die geplanten Änderungen zielen darauf ab, die Kosten zu drücken, ohne die Versorgungsqualität zu beeinträchtigen. Falls umgesetzt, würden Hausärzte eine größere Rolle bei der Koordination von Facharztbesuchen übernehmen. Die Reformen würden zudem Kürzungen bei bestimmten Leistungen erfordern – ein grundlegender Wandel in der Finanzierung und Bereitstellung von Gesundheitsleistungen in Deutschland.