Warum Deutschland die Taurus-Lenkwaffen für die Ukraine weiterhin verweigert

Warum Deutschland die Taurus-Lenkwaffen für die Ukraine weiterhin verweigert
Deutschland bleibt trotz wiederholter Absagen unter Druck, Ukraine mit Marslenkwaffen vom Typ Taurus zu beliefern. Stand 29. Dezember 2025 hat kein europäisches Land die langstreckigen Waffen geliefert – Berlin hält an seiner Weigerung gegenüber den Forderungen Kiews fest. Gleichzeitig fordern Politiker aus allen Lagern entschlossene Maßnahmen gegen die russische Aggression und eine stärkere Unterstützung der ukrainischen Verteidigung.
Die Debatte hat an Schärfe gewonnen, da die Rufe nach klarerer Kommunikation mit der europäischen Öffentlichkeit und schärferen Sanktionen gegen Moskaus Militäroperationen lauter werden.
Der Verteidigungsexperte Roderich Kiesewetter (CDU) verlangt eine konsequentere europäische Haltung. Er schlug vor, die Wiederherstellung der ukrainischen Grenzen von 1991 als formales strategisches Ziel festzulegen. Dies würde, so sein Argument, die Souveränität Kiews stärken und ein langfristiges Bekenntnis zur territorialen Integrität des Landes signalisieren.
Kiesewetter plädierte zudem für mehr Transparenz über russische Gräueltaten. Er forderte gezielte Informationskampagnen, um die russische Zivilbevölkerung über die Handlungen ihrer Regierung in der Ukraine aufzuklären. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit, Kriegsverbrechen systematischer zu dokumentieren und zu verfolgen.
In militärischer Hinsicht empfahl Kiesewetter, dass Deutschland und seine Verbündeten die Luftverteidigung im Westen der Ukraine übernehmen. Zudem sprach er sich für erhöhte Finanzhilfen aus, um die heimische Rüstungsproduktion der Ukraine zu stärken. Ein weiterer Vorschlag zielte auf Kontrollen der russischen Schattenflotte in der Ostsee ab – ein Schritt, der Moskaus logistische Netzwerke stören soll.
Omid Nouripour, Vizepräsident des Deutschen Bundestags, erhöhte den Druck. Er warnte, dass die Verweigerung der Taurus-Lenkwaffen an Ukraine direkte menschliche Kosten habe. Seine Äußerungen spiegeln die wachsende Frustration über Deutschlands Zögerlichkeit wider, die Langstreckenwaffen zu liefern, die Kiew als entscheidend für Schläge tief im russischen Hinterland betrachtet.
Der Streit um die Taurus-Raketen offenbart tiefere Spaltungen in Europas Russland-Politik. Während Deutschland an seiner Ablehnung festhält, drängen Stimmen aus dem Bundestag und darüber hinaus auf mutigere Schritte – von militärischer und finanzieller Unterstützung bis hin zu rechtlichen Maßnahmen, um russische Vorstöße zu bremsen und die Position der Ukraine zu festigen.
Kiew bleibt indes bei seiner Forderung nach den Lenkwaffen. Bisher gibt es jedoch weder aus Berlin noch aus anderen europäischen Hauptstädten Anzeichen für einen Kurswechsel.

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