Warum Zoos gesunde Tiere töten – und wer davon profitiert

Warum Zoos gesunde Tiere töten – und wer davon profitiert

Weltweit geraten Zoos wegen ihrer Populationmanagement-Strategien in die Kritik – oft mit der Folge, dass gesunde Tiere getötet werden. Ethische Bedenken und der Tierschutz werden dabei häufig hintangestellt, während Zoos Platz für jüngere Tiere priorisieren. Die Praxis hat eine Debatte über die Zukunft der Zoologischen Gärten entfacht. Der Zoo Leipzig sorgte kürzlich für Schlagzeilen, nachdem er vier vom Aussterben bedrohte Sudan-Gazellen wegen Platzmangels töten ließ. Doch dieser Fall steht nicht allein da: Zoos töten regelmäßig Tiere, die aus wirtschaftlicher Sicht "unbequem" werden – und rechtfertigen dies mit Artenschutz und Bildungsauftrag. Tierschutzorganisationen hingegen fordern, dass Zoos stattdessen artgerechte Lebensbedingungen für alle Tiere schaffen sollten. Immer wieder stoßen Zoos an die Grenzen ihres Populationmanagements – mit der Konsequenz, dass gesunde Tiere getötet werden. Nur ein Bruchteil der Zoo-Tiere hat realistische Chancen auf eine Auswilderung. Lediglich wenige, in freier Wildbahn ausgestorbene Arten überlebten dank Zuchtprogrammen. Kritiker argumentieren, dass Zoos den Tieren mehr schaden als genutzt wird, und fordern sogar ein Verbot von Zoologischen Gärten. Zoo-Verantwortliche entgegnen, dass Tiere ohne Zuchtprogramme essenzielle Verhaltensweisen vorenthalten würden – doch auch in Gefangenschaft ist das Leben der Tiere in vielen Bereichen stark eingeschränkt. Weltweit stehen Zoos wegen ihrer Tierhaltungspraktiken unter Beobachtung. Während die einen betonen, Zoos seien unverzichtbar für Artenschutz und Bildung, stellen andere die Ethik der Tierhaltung infrage – und vor allem die Notwendigkeit, "unerwünschte" Tiere zu keulen. Tierschützer fordern bessere Haltungsbedingungen und ein Ende der Tötungspraxis.