Wuppertaler Plakat-Kampagne zu „Busen“ löst hitzige Debatte aus

Wuppertaler Plakat-Kampagne zu „Busen“ löst hitzige Debatte aus
Eine umstrittene Werbekampagne in Wuppertal hat eine Debatte über öffentliche Anständigkeit und die Darstellung weiblicher Brüste ausgelöst. Die Plakate des Wuppertaler Medienprojekts für die Aktion „Busen – Perspektiven auf Brüste“ wurden abgerissen oder beschmiert, während der Deutsche Werberat die Motive nicht als „unzüchtig“ eingestuft hat.
Der 21-jährige Student Julian Rauen, der an dem Projekt mitwirkt, empfindet die anonymen Hassmails, die er erhalten hat, weitaus anstößiger als die Plakate selbst. Er argumentiert, dass nackte Brüste nicht automatisch mit Sexualisierung oder Verfügbarkeit gleichzusetzen seien. Rauen kritisiert die aktuelle Diskussion als prüde und rückständig – ein Rückfall in die 1950er-Jahre.
Das Wuppertaler Medienprojekt betont, dass die Brüste auf den Plakaten natürlich und ohne Köpfe dargestellt wurden, um jede Frau zu repräsentieren. Ziel der Kampagne ist es, eine neue medienpädagogische Filmreihe für Schulen zu bewerben, die sich mit Körperbildern, Geschlechterrollen und der entsexualisierten Darstellung von Brüsten auseinandersetzt. Andreas von Hören, der Leiter des Projekts, zeigt sich überrascht über die heftigen Reaktionen auf die Plakataktion.
Trotz der Freigabe durch den Deutschen Werberat wurden die Plakate aufgrund der öffentlichen Empörung entfernt. Das Wuppertaler Medienprojekt steht weiterhin hinter seiner Kampagne und erklärt, die Brüste seien natürlich und inklusiv abgebildet worden. Das eigentliche Anliegen – offene Diskussionen über Körper und Geschlechterrollen an Schulen anzuregen – bleibe davon unberührt.

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