Zigarettenkonsum in Deutschland: Warum 2024 alles anders war als erwartet
Anzahl der besteuerten Zigaretten im Jahr 2025 ähnlich wie im Vorjahr - Zigarettenkonsum in Deutschland: Warum 2024 alles anders war als erwartet
Zigarettenkonsum in Deutschland geht stark zurück – doch 2024 gab es eine überraschende Trendwende
In Deutschland ist der Zigarettenkonsum in den vergangenen 25 Jahren deutlich gesunken: Der Verbrauch liegt heute nur noch bei etwa der Hälfte des früheren Niveaus. Trotz dieses langfristigen Rückgangs verzeichnete 2024 jedoch einen seltenen Anstieg der steuerlich erfassten Zigarettenmengen – den ersten seit fünf Jahren. Aktuelle Zahlen zeigen zudem einen wachsenden Trend zu E-Zigaretten: Die Bestellungen für Steuerzeichen auf Liquids für E-Zigaretten stiegen 2025 um über ein Fünftel an.
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland 66,2 Milliarden versteuerte Zigaretten registriert – der erste jährliche Anstieg seit 2019. Dieser Trend setzte sich 2025 jedoch nicht fort: Bis Ende November pendelten sich die versteuerten Mengen bei etwa 62,6 Milliarden ein. Der Deutsche Zigarettenverband (BVTE) rechnet für das Gesamtjahr mit einem Absatz von rund 66 Milliarden Stück, was in etwa dem Niveau von 2024 entspricht.
Der Verkauf von Feinschnitt-Tabak zum Selbstdrehen blieb 2025 mit 23.635 metrischen Tonnen stabil. Gleichzeitig vollzog sich im E-Zigaretten-Markt ein bemerkenswerter Wandel: Die Bestellungen für Steuerzeichen auf Liquids stiegen um mehr als 22 Prozent – ein Anstieg, der darauf zurückzuführen ist, dass Hersteller sich auf eine bevorstehende Steueranpassung vorbereiten. Der BVTE hat keine Prognosen für den Zigarettenabsatz im Jahr 2026 abgegeben. Dennoch ist die allgemeine Entwicklung klar: Der traditionelle Tabakkonsum geht weiter schrittweise zurück, während alternative Produkte an Boden gewinnen.
Der deutsche Tabakmarkt befindet sich im Umbruch: Zwar sinkt der Zigarettenkonsum langfristig, in den letzten Jahren hat sich der Rückgang jedoch verlangsamt. Der starke Anstieg der Steuerzeichen für E-Zigaretten-Liquids unterstreicht die Veränderung der Konsumgewohnheiten, die auch durch regulatorische Änderungen vorangetrieben wird. Insgesamt bleiben die Tabakverkäufe zwar stabil, doch die Vorherrschaft der klassischen Zigarette bröckelt zusehends.
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