Deutschland & Frankreich: Eine Geschichte von zwei Protestkulturen

Deutschland & Frankreich: Eine Geschichte von zwei Protestkulturen
Obwohl Deutschland und Frankreich ihre Vorliebe für Croissants und Wein teilen, könnten ihre Protestkulturen unterschiedlicher nicht sein. Während Demonstrationen in Deutschland geordnet und diszipliniert ablaufen, sind die in Frankreich für ihr Chaos und ihre Leidenschaft bekannt – inspiriert von Persönlichkeiten wie Mathilde Caillard. In Deutschland werden Proteste in der Regel bei den Behörden angemeldet und folgen einem strukturierten Ablauf mit langen Reden und wenig Spontanität. Ganz anders in Frankreich: Hier werden oft Techno-Remixe von Parolen gespielt, was den Demonstrationen eine spielerische Note verleiht. Französische Proteste zeugen von kollektivem Unmut, Solidarität und einer lebendigen Atmosphäre, häufig begleitet von scharfen Karikaturen und derben Sprüchen, die das politische System provozieren und herausfordern sollen. Berlin, trotz seiner hippen Viertel voller linksgerichteter Aktivisten und einer Haushaltskrise, kennt nichts von der leidenschaftlichen Protestkultur Frankreichs. Deutsche Demonstrationen werden oft mit einem weniger üppigen Croissant aus einer Berliner Bäckerei verglichen – ihnen fehlt schlicht das volle Erlebnis eines französischen Protests. Wenn politischer Wandel nicht über die Wahlurne erreicht wird, wird die Straße zur Bühne, um Gehör zu finden. Doch in Deutschland bleibt diese Bühne stärker reguliert und weniger chaotisch als in Frankreich. Deutschland und Frankreich teilen nicht nur eine Grenze und die Liebe zu bestimmten kulturellen Symbolen, sondern auch eine tiefe Kluft in ihrer Protestkultur. Zwar haben die Deutschen Croissant und Wein erfolgreich aus Frankreich übernommen, doch der revolutionäre Geist der französischen Proteste ließ sich nicht übertragen. Trotz Berlins lebendiger Aktivistenszene und politischer Spannungen fehlt es den hiesigen Demonstrationen an der Leidenschaft und dem Chaos, wie man es jenseits des Rheins erlebt.

Todesrad und Globen der Angst: Weihnachten in der Arena
Todesrad und Globen der Angst: Weihnachten in der Arena - Weihnachtszirkus Wiesbaden in Bildern: Akrobatik, Todesrad, Globen der Angst.

Amazon-Chef über Deutsche als 'Kontrollfreaks'
Amazon-Chef über Deutsche als 'Kontrollfreaks'

"Cowboys sollten ihre Gefühle nicht zeigen, aber sie waren vor mir verletzlich" - Dokumentarfotograf Alex Bex über Memories of Dust
Der Finalist der Sony World Photography Awards 2025 spricht über sein Langzeitprojekt, das Männlichkeit in der westlichen Kultur untersucht

Die Wahrheit
Lebenslanger Bayer: Ubiquität vor Weihnachten in Bayern ist das Gedicht "Heilige Nacht" des noch immer populären Antisemiten Ludwig Thoma.








