Dresden Obergraben Press: Eine pionierhafte künstlerische Initiative

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Ein Museumsplakette mit Text und Skulpturen darauf.

Dresden Obergraben Press: Eine pionierhafte künstlerische Initiative

Die Dresdner Obergraben-Presse, ein einzigartiges künstlerisches Projekt, entstand als Künstlervereinigung, Druckwerkstatt, Verlag und Galerie. Ihre Wurzeln reichen bis in die frühen 1970er-Jahre zurück, wobei Persönlichkeiten wie A.R. Penck und Eberhard Göschel eine zentrale Rolle spielten. 1971 gründete Penck gemeinsam mit anderen die Künstlergruppe "Lücke", die sich 1976 wieder auflöste. In dieser Zeit entwickelte er seine künstlerische Theorie "Vom Untergrund zum Oberground". Das genaue Gründungsdatum der Obergraben-Presse bleibt unklar, doch sie etablierte sich bald als Ort künstlerischen Ausdrucks und Experiments. Als Göschel 1978 in ein größeres Atelier umzog, wurde seine ehemalige Dreizimmerwohnung zu einem Raum für künstlerische Versuche umfunktioniert. Peter Herrmann besaß eine historische italienische Druckerpresse aus dem Jahr 1908, die Bernhard Theilmann akribisch restaurierte. Jochen Lorenz, ein Drucker und Freund des Kreises, suchte nach anspruchsvolleren Projekten als seinen üblichen Fahrplan-Drucken. Der gemeinsame Geist und die Leidenschaft für Kunst führten dazu, dass Göschel und Herrmann ab 1976 zur verantwortlichen Arbeitsgruppe im Leonhardi-Museum Dresden gehörten. Die Dresdner Obergraben-Presse, geboren aus künstlerischer Zusammenarbeit und Experimentierfreude, hinterließ deutliche Spuren in der Kulturlandschaft der Stadt. Ihr Erbe, geprägt von Persönlichkeiten wie A.R. Penck, Eberhard Göschel und Peter Herrmann, wirkt bis heute nach und inspiriert die Kunstwelt.