Dresdens neuer Superkanal: Wie Infineon und Bosch ihr Abwasser künftig entsorgen

Dresdens neuer Superkanal: Wie Infineon und Bosch ihr Abwasser künftig entsorgen
Eine Superleitung für Dresdens Chip-Industrie
Teaser: Die Tunnelbohrmaschine hat ihr Ziel an der Königsbrücker Straße erreicht. Welche Arbeiten stehen noch an, damit Infineon, Bosch und Co. ihr Abwasser direkt nach Kaditz leiten können? Auch Radebeul ist betroffen.
14. Dezember 2025, 11:40 Uhr
Dresden hat eine wichtige Etappe seines 76-Millionen-Euro-Projekts zur Modernisierung des Abwassersystems abgeschlossen – eine Maßnahme, die speziell auf die Entsorgung industrieller Abwässer der führenden Mikroelektronik-Unternehmen zugeschnitten ist. Am 10. Dezember 2025 wurde der letzte Abschnitt des zehn Kilometer langen Nordkanals fertiggestellt, wobei modernste Tunnelbohrtechnik zum Einsatz kam. Das Vorhaben soll jährlich rund zehn Millionen Kubikmeter Abwasser bewältigen, größtenteils aus den Werken von Globalfoundries, Infineon, Bosch und X-Fab.
Die Tunnelbohrmaschine (TBM) arbeitete sich durch sandigen Untergrund in Tiefen von bis zu zehn Metern vor und verlegte dabei ein zwei Meter breites, bewehrtes Betonrohr über eine Strecke von 360 Metern. Die Mannschaften schafften täglich zwischen 15 und 20 Meter und beendeten den Abschnitt in weniger als drei Wochen.
Das neue Kanalsystem wird vor allem den Mikroelektronik-Herstellern dienen und 93 Prozent ihres gesamten Abwasseraufkommens aufnehmen. Mit dem Abschluss der Bohrarbeiten rückt Dresdens Stadtwerke der Fertigstellung des 76-Millionen-Projekts einen Schritt näher. Die Modernisierungen sollen die Kapazität und Effizienz des industriellen Abwassernetzes der Stadt deutlich verbessern.

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